Angststörungen
Wenn die Angst das Leben bestimmt
Angst gehört zu den häufigsten psychischen Störungen überhaupt. Zahlreiche Faktoren können zur Entstehung beitragen.
Wenn die Angst das Leben bestimmt
Angst gehört zu den häufigsten psychischen Störungen überhaupt. Zahlreiche Faktoren können zur Entstehung beitragen.
Angst ist ein Gefühl, das alle Menschen kennen. Sie hilft uns, gefährliche Situationen richtig einzuschätzen und zu bewältigen. Sie ist eine Alarmreaktion des Körpers,
die unsere Kräfte mobilisiert, um im entscheidenden Augenblick schneller zu handeln. So gesehen sichert uns die Angst das Überleben.
Es gibt jedoch auch Ängste, die uns den Alltag schwer machen und die Lebensqualität einschränken.
Dann nämlich, wenn die Angst in Situationen, die an sich ungefährlich sind, übermächtig mit den sie begleitenden körperlichen Alarmreaktionen einsetzt.
Egal, ob es sich um Angst vor Menschenmengen handelt oder um Angst im Kontakt mit anderen, um Höhenangst, Flugangst, Angst vor Blut, vor bestimmten Tieren oder Gegenständen oder
um plötzliche Panikattacken - allen diesen Angststörungen ist eines gemeinsam: der Versuch die als unerträglich empfundene angstauslösende Situation zu vermeiden.
Damit ist aber der Handlungsspielraum so stark eingeschränkt, dass schließlich die Angst das Leben bestimmt.
Angst gehört zu den häufigsten psychischen Störungen überhaupt. Zahlreiche Faktoren können zur Entstehung beitragen, z.B.
eine körperlich bedingte Bereitschaft, mit Angst zu reagieren, ein besonders belastendes Lebensereignis, aber auch lang andauernde,
alltägliche Belastungen, die den Körper unter dauerhaft hoher Anspannung halten. Und die ist ein guter Nährboden für Angstanfälle.
Dass aus einem einzelnen Angstanfall eine dauerhafte Angststörung entstehen kann, hängt damit zusammen, dass die Betroffenen den Angstanfall
als einen extrem unangenehmen Gefühlszustand erfahren und fürchten, er könne sich wiederholen. Sie versuchen deshalb, die angstauslösenden und ihnen ähnliche Situationen zu vermeiden.
So entsteht die "Angst vor der Angst", ein Teufelskreis aus Befürchtung und Vermeidung.
Dabei unterscheidet der Körper nicht, ob es sich um eine wirklich existierende Gefahr handelt oder um reine Erwartungen.
Er aktiviert das Alarmprogramm Angst, sobald man nur in die Nähe einer solchen Situation kommt, ja oft sogar schon beim bloßen Gedanken daran.
In den Instituten der Christoph-Dornier-Stiftung haben Sie die Möglichkeit, Ihre Angststörung durch eine zwei- bis dreiwöchige, individuelle und intensive Einzeltherapie behandeln zu lassen. In der Konfrontationstherapie setzen Sie sich in Begleitung Ihres Bezugstherapeuten wiederholt genau den alltäglichen Situationen aus, die Sie am meisten fürchten und denen Sie ohne professionelle Hilfe ausweichen würden. Nur so können Sie wiederholt die konkrete und korrigierende Erfahrung machen, dass das Angsterleben nicht in die Katastrophe führt. Durch diese Gewöhnung - die moderne Angsttherapie nennt diesen Effekt "Habituation" - kann Ihr Körper lernen, dass es sich nicht um eine gefährliche Situation handelt, und er muss dementsprechend nicht mehr mit dem Angstprogramm reagieren. Natürlich setzt dieser komplexe Umlernprozess die Anleitung durch erfahrene Therapeuten voraus - und eine starke Eigenmotivation, der Angst die Stirn bieten zu wollen.
Inhaltliche Schwerpunkte, Dauer, Dichte und die konkreten therapeutischen Maßnahmen werden genau auf Ihre individuelle Problematik abgestimmt.